Blog von Daniel Lampart, Chefökonom SGB
Umweltargument der SVP-Nachhaltigkeitsinitiative hinkt: Wer in der Schweiz wohnt, fährt mehr Zug. Und belastet das Klima weniger
Einer davon sei dass sich die Klimaerwärmung bzw. der CO2-Gehalt in der Atmosphäre nicht an die Landesgrenzen hielten. Das CO2, das in Deutschland ausgestossen würde, beeinflusse das Klima genau gleich wie dasjenige aus der Schweiz. Wer in die Schweiz einwanderte und hier das Klima belaste, wanderte aus einem anderen Land aus und verursachte dort keine Klimagase mehr, so Lampart.
Man kann dem entgegenhalten, dass die Schweiz die Pariser Klimaziele mehr als erfüllt hätte, hätten wir nicht seit 1990 ein Bevölkerungswachstum von 1.9 Millionen Menschen, mehrheitlich durch Zuwanderung, verzeichnet. Das belegt die folgende Grafik.
Ohne das masslose Bevölkerungswachstum der letzten 30 Jahre gäbe es wohl auch keinen Fall „Klimaseniorinnen“. Das aber nur am Rande.
Die Betrachtung der Zunahme der eingelösten Strassenfahrzeuge der letzten 20 Jahre hinterlässt ebenfalls nicht den Eindruck, dass all die Zuwanderer aus Europa nur mit dem Zug unterwegs sind. Der Anteil der E-Bikes beträgt weniger als 3%.
Weit wichtiger, und das blendet Daniel Lampart völlig aus, ist doch der Schutz unserer eigenen Umwelt. Je mehr Menschen wir in unserem Land unterbringen müssen, je mehr gerät unsere eigene Natur unter Druck. Jeder der sich hier befindet benötigt Raum zum Wohnen, Raum um sich zu entfalten, Raum um zu arbeiten. Wir sehen das an den Grünflächen die verschwinden, wie in der folgenden Grafik gezeigt:
Mit dem kontinuierlichen Abbau der Landwirtschaftsflächen sinkt auch die Fähigkeit, uns selber zu versorgen, der Selbstversorgungsgrad nimmt weiter ab. Damit steigt unsere Abhängigkeit vom Ausland.
Es mutet schon befremdend an, wenn der Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes dermassen unbedarft argumentiert.
Link zum Blog: -> Umweltargument der SVP-Nachhaltigkeitsinitiative hinkt: Wer in der Schweiz wohnt, fährt mehr Zug. Und belastet das Klima weniger (sgb.ch)
Roland Schmutz
Präsident ECOPOP
roland.schmutz@ecopop.ch
