Last Updated: 21. Januar 2024

ECOPOP-Medienmitteilung vom 16.01.2024

Über die Hälfte der Kinder hat bereits einen Migrationshintergrund

Zum Artikel in der Sonntagszeitung vom 14.Januar 2024

Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat für die Sonntagszeitung ausgewertet, wie viele Kleinkinder und Kinder Migrationshintergrund haben. In der Sonntagszeitung vom 14. Januar 2024 ist zu lesen, dass für die Jahre 2019 und 2021 58% der 0- bis 6 -Jährigen und 56% der 7- bis 15 -Jährigen in einem Haushalt mit mindestens einem Elternteil leben, der im Ausland geboren wurde oder eine ausländische Nationalität hat. In der Stadt Zürich haben bereits 70% aller 15- bis 60 -Jährigen Wurzeln im Ausland. Schweizerinnen gebären im Schnitt 1.3 Kinder und hier lebende Migrantinnen 1.6. Im Schnitt liegt die Fertilitätsrate bei 1.5 Kinder pro Frau.

Ganga Jey Aratnam – promovierter Soziologe an der Universität Basel, forscht seit vielen Jahren zu Familie, Einwanderung und Integration – meint, dass über diese Zahlen wohl generell geschwiegen wird aus Angst vor Widerstand. ECOPOP befürwortet die Transparenz und hofft weiterhin auf einen ehrlichen, umfangreichen und sachlichen Diskurs.

Welche Schweiz wollen wir?

Gemäss dem Artikel würde ohne die Zuwanderung das Verhältnis zwischen der älteren und der jüngeren Generation noch stärker auseinanderklaffen. 2024 wird es erstmals eins zu drei betragen: also ein Senior kommt auf drei Erwerbstätige. Das kann man in der folgenden Grafik sehen (Daten aus dem Jahr 2022, offizielle Zahlen vom Jahr 2023 liegen noch keine vor). Beinahe 60% der Bevölkerung sind im Erwerbstätigenalter. 19.2% der Bevölkerung betragen die Rentner, die sich in der Schweiz aufhalten. Diejenigen im Ausland sind nicht enthalten. Würde man die auch noch dazuzählen, dann wäre das Verhältnis wohl schon im 2022 unter 3.

Für das Jahr 2035 sagt das BfS die nachfolgende Altersverteilung und Bevölkerungszahl vorher:

Das Verhältnis der Rentner zu den Erwerbstätigen beträgt bereits nur noch 2.4, obwohl die Bevölkerung seit 2022 um 883’249 Personen auf 9.7 Millionen Menschen angewachsen ist. Trotz weiterem planlosem Bevölkerungswachstum wird im Jahr 2035 das Sozialwerk der AHV nicht besser dastehen als heute, vermutlich werden wir genauso hohen Fachkräftemangel verzeichnen wie heute. Das müsste aber nicht sein, wäre Politik und Wirtschaft endlich bereit, die Zuwanderung zu planen. Eine Möglichkeit wird in der Folge beschrieben.

Wir gehen dabei von der ständigen Wohnbevölkerungszahl der Schweiz am 31.12.2022 (BfS) aus, also den 8’815’385 Menschen. Gäbe es keine Migration und würde jede Frau 2.1 Kinder gebären, sähe das aus wie in der nachfolgenden Grafik gezeigt. Das könnte man theoretisch über Jahre so halten!

Wir stellen nun fest, dass bei einem Rentenalter von 65 Jahren, wir ein Verhältnis von 2.2 Erwerbstätigen auf einen Rentner haben. Bei aktuellem Sterbeverhalten ist nachhaltig mehr nicht drin, das ist so. Würde man das Rentenalter auf 69 Jahre anheben, wäre das Verhältnis bereits bei 3.

Nun haben wir, wie eingangs erwähnt, eine Fertilitätsrate von 1.5 Kinder pro Frau. Die obige Verteilung würde deshalb unter Berücksichtigung der Fertilitätsrate wie folgt aussehen:

Pro Jahr verzeichnete die Schweiz etwa 84’000 Geburten. Unter der Annahme, dass die Schweiz eine Migration von lediglich 20 Jährigen zuliesse, bräuchte es derer etwa 28’000, damit die 60% der erwerbstätigen Bevölkerung aufrechterhalten werden könnte. Betrüge die Gesamtbevölkerung der Schweiz 5 Millionen Menschen, bräuchte es deren 16’000 damit die 60% der erwerbstätigen Bevölkerung aufrechterhalten werden könnte. Wie unten abgebildet.

Man kann jetzt sagen, dass das unrealistisch sei. Aber genau diese Betrachtung lässt trotzdem wichtige Folgerungen zu.

  • Wir brauchen keine Nettozuwanderung von 80’000 Personen und mehr pro Jahr. Um die tiefe Fertilität von 1.5 zu kompensieren reicht eine Bruttozuwanderung von 0.33% aus.
  • Junge Zuwanderer haben einen positiveren ökonomischen Effekt auf unsere Gesellschaft als ältere.
  • Unkontrollierte Zuwanderung alleine hat langfristig keinen positiven Effekt auf unser Sozialwerk der AHV.
  • Das Rentenalter muss hochgesetzt werden, als Folge der gestiegenen Lebenserwartung. Flexible Rentenmodelle müssen erdacht werden.
  • Die Schweiz muss in der Lage sein, die Inländer flexibler in die aktuelle Marktsituation zu integrieren. Inländer sollen immer den Vorrang haben. Das ist eine Frage der Einstellung und der Moral im Hinblick auf unser Zusammenleben und des Erfolgs unserer sozialen Institutionen und unserer Gesellschaft.
  • Die oberste Maxime unseres Wirtschaftens ist nicht der Wohlstand sondern die Wohlfahrt, in Anlehnung an unsere Bundesverfassung.

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