Faktenblatt: 05) Ökologischer Fussabdruck Schweiz
Das Bundesamt für Statistik BfS hält auf seiner Website folgendes fest:
Das Ungleichgewicht zwischen dem ökologischen Fussabdruck (ÖFA) der Schweiz und der weltweiten Biokapazität (BK) besteht schon seit Jahrzehnten. Dieser Konsum ist nur dank des Imports von natürlichen Ressourcen und der Übernutzung der globalen Güter (wie Atmosphäre) möglich. Da die Schweiz jedoch 2,8-mal mehr Umweltleistungen und -ressourcen konsumiert als global verfügbar sind pro Person (1,6 globale Hektaren, gha), ist ihr Konsum nicht nachhaltig. Wir leben somit auf Kosten künftiger Generationen und anderer Erdteile.
Falsch ist diese Betrachtungsweise nicht, gibt es doch keine internationale Abmachung dazu, welche Fussabdrücke welchen Biokapazitäten gegenüber zu stellen sind.
Der Vergleich des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz mit der Biokapazität der Welt suggeriert, dass wir ein Anrecht auf die Biokapazität der gesamten Welt haben. Zudem ist die Biokapazität-pro-Person der Welt aktuell noch grösser als die der Schweiz. Damit stehen wir statistisch besser da als in der Realität, was dazu führen kann, dass wir zwar unseren ökologischen Fussabdruck reduzieren, die eigene abnehmende Biokapazität aber ausser Acht lassen. Dadurch vernichten wir unsere eigenen ökologischen Lebensgrundlagen ohne es wahrzunehmen.
Die Schweiz verzeichnet aktuell einen ÖFA von 4.35 gha pro Person (gerechnet an der ständigen Wohnbevölkerung). Dem steht eine BK von 0.99 gha gegenüber. Wir verbrauchen demzufolge jedes Jahr das 4.4-fache dessen, was uns unser eigener Boden nachhaltig zur Verfügung stellt. Wir verbrauchen jedes Jahr 4.4 „Schweizen“
Aktuell sind 71.7% des ÖFA dem CO2-Fussabdruck zuzuschreiben, also unserem Konsum an fossilen Energieträgern. Dieser Wert ist seit 2005 abnehmend, damals war sein Anteil 75%. Der CO2-Fussabdruck pro Person hat sich seit 2005 um 26% reduziert. Absolut betrachtet auf die ganze Schweiz hat der CO2-Fussabdruck im selben Zeitraum aber lediglich um 14.5% abgenommen. Diese Differenz ist dem hohen Bevölkerungswachstum geschuldet. Mit anderen Worten, die Einsparungen jedes Einzelnen werden durch das Bevölkerungswachstum gleich wieder vernichtet.
Die Grafik oben zeigt aber auch, dass wir die Biokapazität selbst dann übernutzen, wenn wir einen CO2 Ausstoss von Null hätten. Der grüne Fussabdruck ist heute schon höher als die Biokapazität. Mit weiter wachsender Bevölkerung wird er weiter zunehmen und die Biokapazität wird abnehmen. Folglich wird sich das Defizit, wenn auch auf geringerem Niveau, selbst da vergrössern.
Quelle: Global Footprint Network
Aktualisiert am 31.01.2023