Faktenblatt: 03) Altersstruktur

Eine nachhaltig funktionierende Gesellschaft bedingt auch eine nachhaltige Altersstruktur. Diese zu erreichen sollte durch politische Massnahmen angestrebt werden. Eine frei der Wirtschaft überlassene Steuerung der Alterstruktur, z.Bsp. durch Personenfreizügigkeit, ist dazu keine optimale Lösung. Nur, was bedeutet „nachhaltige Altersstruktur“, eine allgemein gültige Definition scheint es nicht zu geben. Und doch wäre genau das sehr wichtig. Denn, woran orientiert sich unsere Politik, wenn sie sich nicht einmal damit auseinandersetzt, was eine nachhaltige Altersverteilung im Land bedeutet? Betrachtet man die Realität so muss man leider feststellen, dass sich die Politik einzig dem Bevölkerungswachstum verschrieben hat, langfristige Ausrichtungen und Ziele sind dabei kaum zu erkennen, nachhaltig ist das sicherlich nicht.

Wie eine nachhaltige Alterverteilung aussehen kann, wird im folgenden kurz beschrieben:

Eine nachhaltige Altersstruktur bedingt kein Bevölkerungswachstum und sie erlaubt allen sich im betroffenen Land befindlichen Altersstufen ein würdiges Leben.

Eine geringe Sterberate bei den 0 bis 50 Jährigen sorgt für die leicht abfallende Entwicklung. Bei den über 50 Jährigen nimmt die Sterberate dann stark zu. 60% der Bevölkerung macht die Altersgruppe der Berufstätigen aus. 30% die der Kinder und Jugendlichen und 10% die der Pensionierten. Bezogen auf den Generationenvertrag, die AHV, wird folglich jeder Pensionär von 6 Berufstätigen finanziert. Geht man davon aus, dass die Geschlechter etwa gleich verteilt sind, und jede Frau im Alter zwischen 15 und 49 Jahren im Durchschnitt 1.6 Kinder zur Welt bringt, dann kann diese Struktur, begleitet von einer moderaten Nettozuwanderung aufrecht erhalten werden.
Damit der Generationenvertrag auch bei steigender Lebenserwartung noch funktioniert, das Ziel der nachhaltigen Altersstruktur aber weiterhin befolgt wird, muss beinahe zwingend das Rentenalter hochgesetzt werden. Eine Kompensation durch Bevölkerungswachstum der Berufstätigen ist keine nachhaltige Lösung, da diese dann fortwährendes Bevölkerungswachstum bedingt.
Im Interesse der Schweizer Bevölkerung sollte eine Altersstruktur wie in Abbildung 1 gezeigt, angestrebt werden.

So sieht die Altersstruktur der Schweizer Bevölkerung am 31.12.2021 aus:

Wie kam es soweit?

1960 herrschte in der Schweiz eine beinahe ideale Altersstruktur. Man stellt aber bereits in den 1960er Jahren eine Zunahme bei den Geburten fest welche im Pillenknick von 1964 gipfelt. Man kann nun sehr schön sehen, wie dieser Gipfel zunimmt (dargestellt in der Grafik unten im 10 Jahresabstand). Diese Zunahme ist einzig der Zuwanderung zuzuschreiben, welche ab Mitte der 70er Jahre ansteigt. Und dieser Gipfel ist bis heute nur angestiegen. Die ohnehin schon starken Jahrgänge wurden dank der Personenfreizügig um weitere 75% aufgebläht. Seit den 60er Jahren hat sich die effektive Altersstruktur von der idealen Altersstruktur nur noch entfernt.

Aktualisiert am 19.12.2022